Gründüngung ist eine natürliche Methode, den Boden im Garten zu verbessern und ihn für die nächste Pflanzsaison vorzubereiten. Dabei werden spezielle Pflanzenarten – sogenannte Gründüngungspflanzen – gezielt auf freien Beeten ausgesät, um das Bodenleben zu fördern und Nährstoffe zu binden. Diese Pflanzen schützen die Erde vor Erosion, lockern die Bodenstruktur und liefern wertvolle organische Substanz, die der Boden später in Form von Humus zurückbekommt. Für den Hobbygarten ist Gründüngung eine einfache und umweltschonende Möglichkeit, die Bodengesundheit langfristig zu verbessern.
Vorteile der Gründüngung im Garten
Gründüngung bietet eine Vielzahl an Vorteilen für Boden und Pflanzen. Sie verbessert nicht nur die Struktur und den Nährstoffgehalt des Bodens, sondern wirkt auch als natürlicher Schutz gegen Unkraut und Schädlinge.
- Nährstoffanreicherung: Bestimmte Gründüngungspflanzen wie Lupinen und Klee binden Stickstoff aus der Luft und führen ihn dem Boden zu. Dadurch wird der Boden für die kommende Saison nährstoffreicher.
- Bodenlockerung: Pflanzen wie Phacelia oder Ölrettich haben kräftige Wurzeln, die tief in den Boden wachsen und ihn dadurch auflockern. Das macht den Boden für nachfolgende Kulturen durchlässiger.
- Unkrautunterdrückung: Gründüngungspflanzen bedecken den Boden schnell und lassen wenig Licht für Unkraut durch. Dadurch reduziert sich der Unkrautwuchs im Beet.
- Schutz vor Erosion: Die dichte Pflanzendecke schützt den Boden vor Wind und Regen, wodurch die Gefahr der Erosion – also der Abtragung des Bodens – verringert wird.
- Lebensraum für Nützlinge: Blühende Gründüngungspflanzen wie Senf oder Phacelia locken nützliche Insekten an, die später im Gemüsebeet für Schädlingsbekämpfung sorgen.
Geeignete Gründüngungspflanzen
Es gibt verschiedene Pflanzenarten, die sich als Gründüngung eignen. Die Wahl hängt von den Bodenverhältnissen, der Jahreszeit und den individuellen Gartenbedürfnissen ab. Hier einige beliebte Gründüngungspflanzen:
- Lupine: Lupinen gehören zu den Stickstoffsammlern und eignen sich gut für die Nährstoffanreicherung. Mit ihren tiefen Wurzeln lockern sie den Boden und sind ideal für schwere Böden.
- Phacelia (Bienenfreund): Phacelia wächst schnell, lockt Bienen an und ist eine sehr pflegeleichte Pflanze. Sie eignet sich als Sommer- oder Herbstsaat.
- Gelbsenf: Senf ist eine rasch wachsende Gründüngungspflanze, die Unkraut unterdrückt und gut mit Nährstoffen versorgt. Sie sollte jedoch nicht vor oder nach Kohl angebaut werden, da beide Pflanzen von denselben Krankheiten befallen werden können.
- Buchweizen: Buchweizen ist ebenfalls eine schnell wachsende Pflanze, die besonders für saure Böden geeignet ist. Er eignet sich hervorragend als Sommergrün und schützt den Boden.
- Klee (z. B. Weißklee oder Inkarnatklee): Kleearten sind ideale Stickstofflieferanten und bieten Lebensraum für zahlreiche Insekten.
- Ölrettich: Ölrettich ist bekannt für seine tiefreichenden Wurzeln, die stark verdichtete Böden aufbrechen und dadurch verbessern.
Der richtige Zeitpunkt für die Gründüngung
Gründüngung kann je nach Pflanzart und Verwendungszweck zu verschiedenen Zeiten des Jahres erfolgen.
- Frühjahrsgrün: Früh im Jahr gesäte Gründüngungspflanzen wie Phacelia oder Lupine bereiten den Boden für die Hauptpflanzzeit vor. Sie werden vor der Hauptkultur (z. B. Gemüse) ausgesät und sorgen für einen guten Start.
- Sommergrün: Im Sommer ausgesäte Gründüngung, wie Buchweizen oder Gelbsenf, eignet sich für Flächen, die nach der Ernte brachliegen. Sie verhindert Unkrautwuchs und bereitet den Boden für die spätere Nutzung vor.
- Herbstgrün: Nach der Ernte, etwa im September, kann der Boden mit Pflanzen wie Klee, Phacelia oder Winterroggen eingesät werden. Diese Pflanzen schützen den Boden im Winter und reichern ihn für das nächste Frühjahr an.
Durchführung der Gründüngung
Die Aussaat und Pflege der Gründüngungspflanzen ist denkbar einfach und erfordert wenig Aufwand. Bevor du die Samen ausstreust, solltest du den Boden auflockern und Unkraut entfernen. Eine flache Bodenbearbeitung mit einem Rechen reicht meist aus.
- Aussaat: Streue die Samen dicht auf das Beet und arbeite sie leicht in die Erde ein. Die Samen brauchen nur wenig Erde zum Keimen, oft reicht ein leichtes Andrücken.
- Pflege: Gründüngungspflanzen sind in der Regel sehr pflegeleicht und benötigen nach der Aussaat nur wenig Wasser. Bei längerer Trockenheit kannst du sie gelegentlich gießen.
- Umbruch und Einarbeitung: Kurz bevor die Gründüngungspflanzen blühen oder spätestens nach dem Absterben im Herbst, werden sie umgegraben oder flach in den Boden eingearbeitet. Alternativ kannst du die Pflanzen abmähen und als Mulch auf dem Boden liegen lassen, um die Humusschicht zu verbessern.
Einsatz der Gründüngung als Mulch
Eine weitere Methode zur Bodenverbesserung ist das Mulchen. Dabei werden die Gründüngungspflanzen nicht eingearbeitet, sondern nach dem Mähen als Mulchschicht auf dem Boden verteilt. Das Mulchmaterial schützt den Boden vor Austrocknung, dient als Unkrautschutz und liefert langsam zersetzbare organische Stoffe für das Bodenleben.
Kombinieren von Gründüngung und Mischkultur
Gründüngung lässt sich hervorragend mit der Mischkultur kombinieren. Zwischen den Reihen von Gemüse können kleinere Gründüngungspflanzen wie Klee oder Phacelia als Unterpflanzung ausgesät werden. Dies schützt den Boden und bringt gleichzeitig Stickstoff ein. Auch Gemüsebeete, die abwechselnd mit Gründüngung und Gemüse bepflanzt werden, können langfristig gesund und ertragreich bleiben.
Gründüngung und Fruchtfolge
Für eine langfristige Bodengesundheit ist die Kombination von Gründüngung und Fruchtfolge ideal. Gründüngung sorgt dafür, dass der Boden sich erholen kann, und Fruchtfolge verhindert, dass der Boden durch einseitigen Anbau ermüdet. Eine sinnvolle Reihenfolge könnte wie folgt aussehen:
- Frühjahr: Anbau von Starkzehrern wie Tomaten oder Kürbis.
- Sommer: Aussaat von schnell wachsenden Gründüngungspflanzen wie Phacelia nach der Ernte.
- Herbst: Anbau von Mittel- bis Schwachzehrern wie Salat oder Spinat.
- Winter: Anbau von Wintergrün wie Klee, das den Boden für das nächste Jahr vorbereitet.
Häufige Fragen zur Gründüngung
Kann ich Gründüngungspflanzen einfach stehen lassen? Ja, du kannst Gründüngungspflanzen über den Winter stehen lassen. Sie schützen den Boden und sterben im Frühjahr ab, wo sie dann einfach eingearbeitet werden können.
Welche Gründüngungspflanzen eignen sich für kleine Gärten? In kleinen Gärten sind schnellwachsende und niedrig bleibende Pflanzen wie Phacelia oder Klee ideal. Sie lassen sich auch in Mischkultur mit anderen Pflanzen gut integrieren.
Kann ich Gründüngung jedes Jahr anwenden? Ja, gerade wenn du intensiv anbaust, kann Gründüngung jährlich angewendet werden, um den Boden langfristig gesund und fruchtbar zu halten.
Fazit
Gründüngung ist eine unkomplizierte und umweltfreundliche Methode, die Bodengesundheit im Hobbygarten zu verbessern. Durch den gezielten Einsatz von Gründüngungspflanzen wird der Boden nährstoffreicher, lockerer und bleibt langfristig fruchtbar. Egal, ob im Frühling, Sommer oder Herbst – Gründüngung ist eine wertvolle Unterstützung für nachhaltiges Gärtnern und lässt sich flexibel in jede Gartensaison integrieren.