Lauch, auch als Porree bekannt, ist ein winterhartes und vielseitiges Gemüse, das sich hervorragend für den Anbau im eigenen Garten eignet. Ob in Suppen, Aufläufen oder als Beilage – der würzige Geschmack von Lauch bereichert viele Gerichte. Im Vergleich zu anderen Gemüsesorten braucht Lauch zwar etwas mehr Geduld, aber mit der richtigen Pflege lässt sich das Gemüse von Sommer bis in den Winter hinein ernten.
Der richtige Standort für Lauch
Lauch bevorzugt einen sonnigen Standort, gedeiht aber auch im Halbschatten. Der Boden sollte tiefgründig und humusreich sein, damit die Lauchstangen kräftig und gesund wachsen. Porree gedeiht am besten in einem leicht feuchten, gut durchlässigen Boden, der viele Nährstoffe bietet.
Bodenvorbereitung
Da Lauch zu den sogenannten Mittel- bis Starkzehrern gehört, benötigt er viele Nährstoffe. Bereite den Boden daher gut vor, um eine gesunde Entwicklung der Pflanzen zu unterstützen:
Lockerung und Humuszugabe: Grabe den Boden tief um und arbeite reifen Kompost oder gut verrotteten Mist ein. Alternativ kannst du organischen Dünger verwenden.
pH-Wert prüfen: Ein neutraler bis leicht alkalischer pH-Wert (6,5-7,5) ist ideal für Lauch. Ist der Boden zu sauer, kann eine Kalkgabe helfen, den pH-Wert anzuheben.
Aussaat und Vorkultur
Lauch lässt sich sowohl direkt ins Beet säen als auch vorkultivieren. Die Vorkultur ist oft vorteilhaft, da die Pflanzen so früher geerntet werden können.
Vorkultur im Haus oder Gewächshaus
Zeitpunkt: Beginne die Vorkultur ab Februar bis März.
Aussaat: Säe die Samen in kleine Anzuchtschalen oder Töpfe und bedecke sie nur leicht mit Erde. Halte die Aussaat gleichmäßig feucht.
Keimung und Pflege: Die Samen keimen bei etwa 15-20 °C innerhalb von zwei bis drei Wochen. Sobald die Jungpflanzen etwa 10-15 cm groß sind, kannst du sie ins Freiland setzen.
Direktsaat ins Freiland
Ab April oder Mai kann Lauch direkt ins Freiland gesät werden. Ziehe flache Rillen und verteile die Samen mit etwa 5 cm Abstand zueinander. Nach dem Auflaufen kannst du die Pflanzen auf einen Abstand von ca. 15 cm vereinzeln.
Einpflanzen und Pflanzabstand
Wenn du vorgezogene Pflanzen in den Garten setzen möchtest, sollten die Pflanzen etwa 15-20 cm hoch sein. Setze sie in etwa 15 cm tiefe Löcher mit einem Abstand von 10-15 cm zwischen den Pflanzen und ca. 30 cm zwischen den Reihen.
Tipp: Setze die Pflanzen möglichst tief ein – nur die oberen Blätter sollten aus der Erde ragen. So erhältst du lange, weiße Stangen, da die unteren Teile der Pflanze lichtgeschützt bleiben und blass und zart heranwachsen.
Pflege während der Wachstumsphase
Lauch ist zwar recht pflegeleicht, benötigt jedoch regelmäßige Zuwendung für optimales Wachstum.
Bewässerung: Halte den Boden gleichmäßig feucht, besonders während trockener Perioden. Lauch verträgt keine Trockenheit, da die Stangen sonst zäh werden können.
Düngung: Lauch benötigt eine regelmäßige Düngung. Verwende alle paar Wochen organischen Flüssigdünger oder Brennnesseljauche. Alternativ kannst du nach einigen Wochen Kompost oder Hornspäne einarbeiten.
Anhäufeln: Um lange, weiße Stangen zu erhalten, ist das regelmäßige Anhäufeln des Lauchs sinnvoll. Häufe Erde um die Stangen an, sodass der untere Teil des Lauchs lichtgeschützt wächst. Wiederhole dies etwa alle drei bis vier Wochen.
Schädlings- und Krankheitsprävention
Lauch ist robust, kann aber von einigen Schädlingen und Krankheiten betroffen sein:
Lauchmotte: Die Raupen der Lauchmotte können große Schäden anrichten, indem sie Löcher in die Blätter fressen. Abhilfe schafft ein feinmaschiges Insektennetz, das den Befall verhindert.
Zwiebelfliege: Die Larven der Zwiebelfliege befallen auch Lauchpflanzen. Ähnlich wie bei der Lauchmotte hilft hier ein Schutznetz. Mischkulturen mit Karotten oder Sellerie wirken ebenfalls abschreckend.
Lauchrost: Dieser Pilz zeigt sich durch orangefarbene Flecken auf den Blättern. Entferne befallene Pflanzenteile und sorge für ausreichende Belüftung im Beet, um die Ausbreitung zu verhindern.
Ernte und Lagerung
Je nach Sorte kann Lauch zu unterschiedlichen Zeiten geerntet werden. Es gibt Sommer-, Herbst- und Winterlauchsorten, die unterschiedliche Reifezeiten und Kälteresistenzen haben:
Sommerlauch: Sommerlauch ist in der Regel ab Juli bis September erntereif und etwas zarter im Geschmack. Achte darauf, die Pflanzen rechtzeitig zu ernten, bevor sie zu blühen beginnen.
Herbst- und Winterlauch: Diese Sorten sind robuster und überstehen Frost. Sie können bis in den Winter hinein geerntet werden, einige Sorten sogar direkt aus dem Schnee. Winterlauch ist aromatischer und lässt sich gut lagern.
Ernte-Tipp:
Ziehe die Lauchstangen vorsichtig aus dem Boden, um die Wurzeln nicht zu beschädigen. Alternativ kannst du sie mit einem Spaten vorsichtig lösen.
Nach der Ernte lässt sich Lauch am besten kühl lagern. Frischer Lauch hält im Kühlschrank etwa eine Woche. Du kannst ihn auch einfrieren, indem du ihn vor dem Einfrieren kurz blanchierst.
Sortenempfehlungen für den Hobbygarten
Es gibt viele Lauchsorten, die sich gut für den Hobbyanbau eignen. Hier eine kleine Auswahl:
Sommerlauch: Sorten wie Blauwunder oder Hannibal wachsen schnell und sind zart im Geschmack. Sie eignen sich ideal für die Sommerernte.
Herbst- und Winterlauch: Sorten wie Blauer Winter oder Herbst Riesen sind robust und kälteunempfindlich. Sie bleiben lange frisch und können auch nach dem ersten Frost noch geerntet werden.
Häufige Fragen und Tipps
Warum ist mein Lauch zäh? Zäher Lauch entsteht oft durch Trockenheit oder zu wenig Nährstoffe. Eine gleichmäßige Bewässerung und regelmäßige Düngung helfen, zarte Stangen zu fördern.
Kann ich Lauch jedes Jahr am selben Ort anbauen? Nein, um Krankheiten zu vermeiden, solltest du Lauch jedes Jahr an einer anderen Stelle pflanzen. Eine Fruchtfolge mit einer Pause von mindestens vier Jahren ist ideal.
Muss ich Lauch anbinden? Normalerweise nicht. Durch das regelmäßige Anhäufeln bleibt Lauch stabil und bildet von alleine gerade Stangen.
Fazit
Lauch ist eine wertvolle und pflegeleichte Kultur für den Hobbygarten, die sich vom Sommer bis in den Winter ernten lässt. Mit einem sonnigen Standort, regelmäßigem Anhäufeln und etwas Geduld kannst du bald deinen eigenen Porree genießen. So wird dein Garten nicht nur vielfältiger, sondern auch die Küche bereichert sich um ein vielseitiges, leckeres Gemüse!
